Thursday, January 5, 2012

dale stephens

Uni? Nein danke!

Junge Amerikaner verweigern sich der Universität. Weil sie nicht in der Schule, sondern im Leben lernen wollen.
- Auf der Website www.uncollege.org springt eine große schwarze Zahl sofort ins Auge: 25 250 Dollar. "Durchschnittliche Verschuldung nach dem Studienabschluss" steht darunter. Es finden sich dort Sätze wie: "Wir zahlen zu viel für das College und lernen zu wenig." Oder: "Wenn du unauffällig und durchschnittlich sein willst, geh aufs College." Die Seite wird von Dale Stephens betrieben, einem 19-Jährigen, der nach einem Semester die Uni schmiss und seine E-Mails mit "Chief Educational Deviant" (Chefbildungsabweichler) unterschreibt. Er habe das Studium als weltfremd, die Kontakte mit den Professoren als oberflächlich empfunden, erzählt er. Wenn er eine wirklich gute Ausbildung haben wolle, sei ihm klar geworden, könne er sich nicht auf eine Universität verlassen.

Young Americans refuse to accept the university. Because they do not learn in school, but in life.- The website www.uncollege.org a large black number is immediately apparent: 25 250 dollars. "Average debt after graduation," is among them. It can be found there, like: "We pay too much for the college and learn too little." Or: "If you want to be normal and average, go, go to college." The site is operated by Dale Stephens, a 19-year-old who writes under the university after one semester dropped out and his e-mails with "Chief Educational Deviant" (chief education deviants). He had graduated with a quixotic, felt the contacts with the professors as a superficial, he says. If he wanted a really good education, it has become clear that he could not rely on a university.



Als Uncollege im Februar 2011 online ging, reagierte der "Chronicle of Higher Education", das Zentralorgan für höhere Bildung, prompt und beschrieb die Website als Projekt eines frustrierten Jugendlichen, der das Establishment provozieren wolle. Doch Dale Stephens steht mit seiner Kritik nicht allein da. Wenn man einer kleinen, aber lautstarken Gruppe von Hochschulskeptikern glauben darf, ist der Gang auf ein College für viele Studenten ein nutzloser, wenn nicht schädlicher Zeitvertreib. Die Universitätsausbildung sei zu schlecht, zu teuer und halte von den wichtigen Dingen im Leben ab.
Unterstützung bekommen die Boykotteure auch aus der akademischen Welt, etwa von einem geheimnisvollen Professor X, der im Magazin "Atlantic" die Praxis, Millionen von jungen Leuten enorme Schulden für ihre Ausbildung aufzubürden, für unmoralisch erklärte, oder von dem Ökonomieprofessor Richard Vedder, der im "Chronicle of Higher Education" darauf hinwies, schon heute würden 17 Millionen Hochschulabsolventen als Postbote, Stewardess oder in anderen Jobs arbeiten, die man ohne Studium gut bewältigen kann. So entstand eine kleine Bewegung, die die Universitäten in den USA verändern könnte.



As Uncollege went online in February 2011, responded to the "Chronicle of Higher Education", the central organ for higher education, and promptly described the site as a project of a frustrated young people who wanted to provoke the establishment. But Dale Stephens stands by his criticism is not alone. If we are to believe a small but vocal group of high school skeptics, the transition to college for many students a useless if not harmful pastime.University education is too bad, too expensive and think of the important things in life from.Support the boycotters also get from the academic world, about a mysterious Professor X, imposing in the magazine "Atlantic" the practice, millions of young people an enormous debt for their education, to be immoral, said, or the economics professor Richard Vedder, who in "Chronicle of Higher Education" pointed out, already has produced 17 million graduates were working as a postman, stewardess or in other jobs that you can cope well without studying.Thus a small movement that could change the universities in the United States.


Es gibt viele Ideen, man muss sie nur anpacken
Denn auch zahlreiche Wirtschaftsbosse zweifeln an der Notwendigkeit eines College-Abschlusses. James Altucher beispielsweise, ein New Yorker Hedgefonds-Manager, Investor und Buchautor, predigt, junge Leute könnten ihre Zeit sinnvoller als im Hörsaal oder in der Bibliothek verbringen. In seinem Blog hat er eine Liste von Alternativen erstellt: die Welt bereisen, in der Entwicklungshilfe arbeiten, Stand-up-Comedy lernen oder - am besten eine Firma gründen. Auch Caterina Fake, Mitgründerin von Flickr, outete sich als College-Skeptikerin. Sie hat zwar einen Abschluss in englischer Literatur, doch Hochschulen, so ihre Überzeugung, sind nicht dafür geeignet, Unternehmer auszubilden. Die dafür notwendigen Fähigkeiten könne man sich viel besser aneignen, indem man bei einem Start-up arbeite. "Wenn du Entrepreneur werden willst", rät sie, "brich das College ab."

There are many ideas that they must tackle only
After all, many business leaders doubt the necessity of a college degree. JamesAltucher, for example, a New York hedge fund manager, investor and author,preaches, young people could spend their time more productively than in the classroom or in the library. In his blog he has created a list of alternatives: travel the world working in development aid, stand-up comedy or learn - establishing your own company. Also, Caterina Fake, Flickr co-founder of outed themselves as college-skeptic. Although she has a degree in English literature, butuniversities, their belief, are not suited to train entrepreneurs. The necessaryskills could you learn much better by working at a start-up. "If you want to beentrepreneur," she says, "break from college."



Die größte Aufmerksamkeit hat Peter Thiel erregt. Der milliardenschwere Paypal-Mitgründer und Facebook-Investor gibt regelmäßig Interviews, in denen er das College-System als Innovationsbremse beschreibt. Absolventen, die nach dem Studium mit hohen Schulden dastünden, argumentiert er, könnten kaum das Risiko eingehen, eine Firma zu gründen. Auf dem Markt für höhere Bildung, warnt er, bilde sich eine Blase. Wie zuvor bei Internetaktien und Immobilien bezahlten die Menschen heute zu viel für einen Hochschulabschluss. Den Wert von Bildung infrage zu stellen sei so, als zweifle man gegenüber einem Dreijährigen die Existenz des Nikolaus' an, erklärte er bei einer Podiumsdiskussion in Chicago: "Niemand will Kinder erschrecken, aber wir können uns eine dritte Blase in diesem Land nicht leisten."
Bei Warnungen hat es der Provokateur nicht belassen. Über seine Stiftung rief er ein Programm ins Leben, das 100 000-Dollar-Stipendien an junge Leute bis zum Alter von 20 Jahren vergibt. Die Bedingung: Ein Stipendiat muss zwei Jahre der Universität fernbleiben und stattdessen mit ganzer Kraft ein zukunftsweisendes Projekt verfolgen. Ende Mai 2011 erhielten 24 Heranwachsende ihren ersten Scheck.

The greatest attention has attracted Peter Thiel. The billionaire co-founder ofPayPal and Facebook investor, is regularly interviews in which he describesthe college system as a brake on innovation. Graduates who would stand thereafter graduating with high debt, he argues, could hardly take the risk to start a business. In the market for higher education, he warns, is formed a bubble. As before, when Internet stocks and real estate today, the people paid too much for a university degree. The value of education to question whether in such a wayas to doubt over a three-year-olds, the existence of Santa Claus on ', he saidduring a panel discussion in Chicago: "Nobody wants kids scare, but we cannot afford a third bubble in this country. "
When warnings it has not left the provocateur. Through its foundation, he said aprogram in place, which awards 100 000 dollar scholarships to young peopleunder the age of 20 years. The condition: stay away from a scholarship must have two years of university and instead pursue with full force a pioneeringproject. End of May 2011 were 24 adolescents, their first check.



Ben Yu ist einer von ihnen. Seit ein paar Monaten wohnt er in einem schicken Apartmentturm mitten in San Francisco. Diese Welt ist noch neu für ihn, das merkt man dem 19-Jährigen an. Der Sohn chinesischer Einwanderer ist in einem der typisch amerikanischen Vororte in Illinois aufgewachsen. Für die Eltern und auch für ihn selbst war es nie eine Frage, dass er mal studieren würde. Am Ende der Highschool bewarb er sich in Harvard und wurde prompt angenommen. Er wählte Molekularbiologie, regenerative Biologie und Volkswirtschaft, Fächer, die ihn leidenschaftlich interessieren. Trotzdem war er unglücklich.

Ben Yu is one of them. Since a few months he lives in a chic apartment tower in downtown San Francisco. This world is still new to him, it shows in the 19-year-olds. The son of Chinese immigrants in one of the typical American suburbsgrew up in Illinois. For parents and for him it was never even a question that hewould study times. At the end of high school he applied to Harvard and was accepted promptly. He chose molecular biology, regenerative biology and economics, subjects that interested him passionately. Nevertheless, he was unhappy.


Es sei alles so behäbig, eng und vorgezeichnet gewesen. Die Kommilitonen schienen das Studium nur als Sprungbrett für eine Karriere zu sehen. Er wollte andere Kulturen kennenlernen, sich sozial engagieren. Vor allem träumte er davon, an einem großen Projekt mitzuarbeiten. Doch in Harvard schien ihm die Zeit davonzulaufen: "Ich hatte Angst, wenn ich Jahre auf einem Campus verbringe, würde ich es nie schaffen, meine Ziele zu erreichen."
Er beschloss, eine Auszeit zu nehmen, um nach Afrika und China zu reisen. Da las er im Magazin "Slate" einen Artikel über Peter Thiels Programm. Der, hieß es darin, hätte einen "haarsträubenden Plan": "Studenten dafür zu bezahlen, wenn sie das College abbrechen." Yu entschied: "Das ist genau das Richtige."

It was all the celebrity, closely and have been mapped out. The students seemedto study only as a springboard for a career to be seen. He wanted to learn aboutother cultures, socially committed. Above all, he dreamed to work on a large project. But at Harvard, it seemed that time was running: "I was afraid if I spendyears on a campus, I would never make it to reach my goals."
He decided to take some time off to travel to Africa and China. As he read in the magazine "Slate" an article on Peter Thiel's program. Which, it said, a "hair-raising plan" would ". Students to pay for it when they break out of college" Yudecided: "This is exactly the right thing."


Vor seiner Abreise bewarb sich mit einer Idee für eine Website, die Preisvergleiche im Internet verbessert. Seitdem hat sich sein Leben radikal verändert. Nicht nur bestieg er den Kilimandscharo - ein Abenteuer, das ihn an seine Grenzen brachte -, dank des Stipendiums kann er sich jetzt ganz der Entwicklung seiner Firma Pricemash widmen.
Er ist selbst ein begeisterter Schnäppchenjäger und kann Stunden damit zubringen, im Internet nach guten Deals zu suchen. Sein Dienst soll besser funktionieren als die, die es schon gibt, und Nutzern helfen, den besten Preis für ein Produkt in kürzester Zeit zu finden. Das Geschäftsmodell wird profitabel sein, davon ist er fest überzeugt.

Before his departure, was nominated for an idea for a website, improve price comparisons. Since then, his life changed radically. Not only did he climbedMount Kilimanjaro - an adventure that took him to his limits - thanks to thescholarship, he can now devote all of his company's development Pricemash.
He himself is an avid bargain hunter and can spend hours on the internet looking for good deals. His ministry would work better than the ones already there, andhelp users to find the best price for a product in the shortest possible time. The business model will be profitable, he is firmly convinced of it.


Auch ohne Stipendium, betont er, hätte er Harvard verlassen, um seine Idee umzusetzen. Thiels Programm aber bringt ihm mehr als Geld. Am letzten Tag der Auswahlgespräche lud der die Kandidaten zu einem Treffen mit anderen Entrepreneuren zu sich nach Hause ein. Es waren die aufregendsten drei Stunden in Yus Leben: "Das waren Leute, wie ich sie nie zuvor getroffen hatte. Viele in den Zwanzigern und Dreißigern, die schon Firmen gegründet haben und damit erfolgreich sind. Zu sehen, wie viele diesen Weg eingeschlagen haben und was alles möglich ist, hat mich beeindruckt. Da wusste ich, ich muss meine Unternehmensidee jetzt verfolgen, egal, was aus dem Stipendium wird."


Even without a scholarship, he stressed that he had left Harvard to implementhis idea. Thiel's program but brings him more than money. On the last day of theinterviews of the candidates invited to a meeting with other entrepreneurs to come to your home. It was the most exciting three hours in Yu's life: "These were people I had never met them before, many in their twenties and thirties who have already established companies, and so successful are Seeing howmany of this course have taken and.. what can be done has impressed me. Iknew I must now pursue my business idea, no matter what the scholarship. "



Mit seinem Projekt trifft Thiel ins Herz des bürgerlichen Bildungsideals der USA. Je mehr Schulabgänger sich fürs Studium einschreiben, desto besser, da ist sich die Mehrheit der Nation einig. Fast neun von zehn Amerikanern sind der Meinung, dass Menschen ohne College-Abschluss persönliche und berufliche Nachteile haben. Entsprechend hoch sind die Studentenzahlen: 2009 schrieben sich so viele Highschool-Absolventen wie niemals zuvor an einer Hochschule ein.
Ein mit dem deutschen dualen Ausbildungssystem vergleichbares Modell gibt es in den USA praktisch nicht. Wer nach der Schule direkt ins Berufsleben einsteigen möchte, dem bleibt kaum etwas anderes übrig, als in einem Aushilfsjob oder als ungelernte Kraft anzufangen. Davor schrecken die meisten zurück. Für ein Studium sind viele bereit, eine Menge Geld auszugeben, denn es gilt als Investition in die Zukunft.



Thiel and his project goes to the heart of the bourgeois ideal of education in the U.S.. The more graduates enroll for study, the better, because the majority of the nation is united. Almost nine out of ten Americans believe that people withoutcollege degrees have personal and professional disadvantages. Equally high are the numbers of students: 2009 wrote so many high school graduates than ever before one at a university.
Is a German dual training system with the comparable model is virtually absent from the United States. Who wants to start directly after school to working life,which hardly remains anything other than going to work at a temporary job as an unskilled or force. Prior to shrink the most. For studying many are willing tospend a lot of money because it is an investment in the future.



Statistiken scheinen dem recht zu geben. Nach Zahlen des Bildungsverbands College Board lag das jährliche Median-Einkommen von College-Absolventen 2008 bei 55 700 Dollar, fast 22 000 Dollar höher als bei jenen, die nur die Highschool beendet hatten. Doch die Hochschulskeptiker warnen davor, solche Zahlen für bare Münze zu nehmen. Der Hedgefonds-Manager James Altucher argumentiert, die Einkommensunterschiede zwischen Akademikern und Nichtakademikern seien als Korrelation, aber nicht unbedingt als kausaler Zusammenhang zu verstehen. Da heute fast jeder einigermaßen talentierte junge Mensch aufs College gehe, sei der Vergleich mit der finanziellen Situation von Arbeitern ohne weiterführende Bildung zwangsläufig verzerrt.

Statistics seem to give the right. According to figures from the EducationAssociation of the College Board's annual median income of college graduatesin 2008 was $ 55,700almost $ 22,000 higher than in those who had completedonly high schoolBut the university skeptics warn against taking these numbersat face valueThe hedge fund manager James Altucher argued that the income gap between academics and non academics must be understood as a correlationbut not necessarily a causal relationshipSince today almost any reasonably talented young man going off to collegethe comparison with the financial situation of workers without higher education is inevitably distorted.



Es sind ohnehin ganz andere Zahlen, die momentan Schlagzeilen machen. Die Studiengebühren steigen seit Jahren rasant an. Wer ein öffentliches Vier-Jahres-College besucht, muss mittlerweile für das Studium ein Budget von mindestens 34 000 Dollar jährlich einplanen; bei privaten Hochschulen sind es um die 42 200 Dollar. Zwei Drittel aller Bachelor-Studenten schließen ihr Studium mit Schulden ab. 2011 haben Ausbildungskredite wohl erstmals die Ein-Billionen-Dollar-Grenze überschritten - das ist mehr als die Kreditkartenschulden der gesamten Nation. Die Arbeitslosenquote von College-Absolventen lag im Juni mit 12,1 Prozent auf einem historischen Hoch.
Der Anti-College-Aktivist Dale Stephens muss sich keine Sorgen um Ausbildungsschulden machen. Sein erstes und einziges Semester hat 8000 Dollar gekostet, die er schon bald abbezahlt haben wird. Dass er sich überhaupt an einem College einschrieb, betrachtet er inzwischen als Fehler: "Es war halt das, was jeder macht."

There are already quite different figures, which are currently making headlines.The tuition fees are rising rapidly for years. Those who attended a publicfour-year collegemust now plan for the study year, a budget of at least 34 000dollars, with private universities there are about $ 42,200Two-thirds of allundergraduate students conclude their studies with debts. 2011 training credits has probably surpassed the one-trillion-dollar mark - more than credit card debt in the nation. The unemployment rate of college graduates in June was 12.1percent to a historic high.
The Anti-college activist Dale Stephens has to worry about education debt. Hisfirst and only semester has cost $ 8,000, which he will have paid off soonThat he was ever enrolled in a collegehe now regarded as an error"It was justwhat everybody does.

Der selbstbewusste 19-Jährige ist nie zur Highschool gegangen. Nach der fünften Klasse hatten ihm die Eltern, ein Ingenieur und eine Lehrerin, erlaubt, die Schule zu verlassen, weil er über Langeweile, uninteressierte Mitschüler und überforderte Lehrer klagte. Sie überließen es ihm zu entscheiden, was und wie er lernen wollte. Unschooling nennt sich dieses Konzept, ein Begriff, den der Pädagoge John Holt in den siebziger Jahren prägte. Dale fand 20 andere Schulaussteiger, die sich in Lerngruppen trafen; er suchte sich Mentoren und löcherte Experten mit seinen Fragen; er verbrachte ein halbes Jahr in Frankreich, lernte so gut zu fotografieren, dass er seine Bilder verkaufen konnte. Im Vergleich dazu kam ihm der Universitätsalltag am Hendrix College rigide und uninspiriert vor.

The confident 19-year-old never went to high school. After the fifth grade, he hadthe parents, an engineer and a teacher allowed to leave the school because hecomplained of boredom, disinterested fellow students and overworked teachers.They left it to him to decide what and how he wanted to learn. This concept is called unschooling, a term coined by educator John Holt in the seventies. Dalefound 20 other school dropouts, who met in study groups, he sought out mentors and experts peppered with his questions, he spent half a year in France, learnedto shoot so well that he could sell his pictures. In comparison, he came before the university life at Hendrix College, rigid and uninspired.


In der Praxis lernen heißt überleben lernen
Mit Uncollege will er nun Prinzipien des Unschooling auf das Studium übertragen. Die Idee hat ihm nicht nur ein Thiel-Stipendium, sondern auch eine Menge öffentliche Aufmerksamkeit eingebracht. Im Januar ist er als Redner zum World Economic Forum in Davos eingeladen. Er schreibt an einem Buch, das 2013 erscheinen soll. Darin interviewt er Persönlichkeiten wie Joi Ito, den Direktor des MIT Media Lab, die auch ohne Diplom Großes erreichten, und gibt Ratschläge für selbstbestimmtes Lernen. Von den 19 Millionen Studenten in den USA wären zehn Prozent besser dran, schätzt er, wenn sie ihre Ausbildung in die eigenen Hände nähmen.

Learn in practice means learning to survive
With Uncollege he now wants to transfer principles of unschooling to the study.The idea has him not only a Thiel scholarship, but also a lot of public attentionplaced. In January he was invited as a speaker for the World Economic Forum inDavos. He is writing a book to appear 2013th In it, he interviewed personalitiessuch as Joi Ito, the director of MIT's Media Lab who achieved great thingswithout the degree, and gives advice on self-directed learning. Of the 19 million students in the U.S. would be better off ten percent, he estimates, if they tooktheir training in their own hands.


Über diese Einschätzung lässt sich streiten. Aber unabhängig davon steht das amerikanische Bildungssystem in der Kritik. Eine große Zahl amerikanischer Studenten lernt erschreckend wenig, warnen etwa Richard Arum und Josipa Roksa in ihrem Buch "Academically Adrift". Die Soziologen verfolgten über einen Zeitraum von vier Jahren die Entwicklung von 2300 Studenten an 24 Hochschulen. Die Ergebnisse waren entmutigend: 45 Prozent zeigten innerhalb der ersten beiden Studienjahre keine signifikanten Fortschritte bei kritischem Denken, schriftlichem Ausdruck und Problemlösungsverhalten; 36 Prozent verharrten auch nach vier Jahren praktisch auf dem Ausgangsniveau.

About this assessment is debatable. But regardless of the U.S. educationalsystem has been criticizedA large number of American students learnshockingly little to warn about Richard Arum and Josipa Roksa in their book"Academically Adrift". The sociologists pursued over a period of four years, thedevelopment of 2,300 students at 24 universitiesThe results were discouraging: 45 percent were within the first two years of study, no significant progress incritical thinking, written expression and problem-solving behavior, 36 percentremained even after four years almost to the initial level.

Anders war es bei Nick Cammarata, einem weiteren Thiel Fellow. Nach der Highschool zog er direkt von Massachusetts ins Silicon Valley. Er hatte zwar einen Studienplatz an einer renommierten Universität, aber er widmete sich lieber dem Aufbau einer Internetfirma.
Ein gemütliches Unterfangen ist das offenbar nicht. Zum Interview in ein Café in Palo Alto kommt der 19-Jährige ziemlich abgehetzt. Das letzte Businessmeeting habe länger gedauert, entschuldigt er sich. Auch nach dem Gespräch verabschiedet er sich schnell. In vier Wochen steht ein wichtiger Testlauf an.
Cammarata programmiert Computer, seit er acht Jahre alt ist, zuerst für kleine Firmen und in Open-Source-Projekten, später für Großkunden wie Microsoft. In der neunten Klasse entwickelte er zusammen mit seinem jetzigen Geschäftspartner eine Anwendung, die die Verwaltung und Übertragung von Daten im Internet erlaubte. Innerhalb von vier Jahren sei das Geschäft auf 15 000 registrierte Nutzer und 80 Millionen Downloads angewachsen, erzählt er. All dies stemmte Cammarata bereits als Schüler. Während seine Klassenkameraden dem Lehrer lauschten, programmierte er oder las die neuesten Softwarebücher. "Meine Noten waren ziemlich schlecht", räumt er ein. "Ich war auch nur die Hälfte der Zeit da."

It was different with Nick Cammarata, another Thiel Fellow. After high school hewent straight from Massachusetts to Silicon ValleyHe had a place at a prestigious universitybut he devoted himself to building a better Internet company.
A pleasant task is obviously notThe interview in a cafe in Palo Alto is the 19-year-old pretty jadedThe last business meeting lasted longer, he apologizes. Even after the interview, he passed quicklyIn four weeks is an important test to run.
Cammarata programmed computers since he was eight years old, first for small companies and open source projects, and later for major clients such as Microsoft. In ninth grade, he developed together with his current businesspartner an application that allowed the management and transmission of data over the InternetWithin four years the business was over 15 000 registered users and 80 million downloads have grownhe says. All this pushedCammarata already as a student. While his classmates were listening to the teacherhe programmed software or read the latest books. "My grades were pretty bad," he admits. "I was only half the time since.


Nun arbeitet er an einer neuen Idee: einer Internetplattform für den Schul- und Hochschulunterricht. Schüler und Studenten könnten viel mehr lernen, so die Idee, wenn Lehrer in der Klasse nicht so viel Zeit auf das Vortragen von Wissen verwenden müssten. Tablo ist ein System, das es Lehrern erlaubt, digitale Vorlesungen zu erstellen. Schüler und Studenten können sich diese zu Hause online ansehen. Der Unterricht bleibt für Diskussionen und Rückfragen frei. Für den Probelauf haben sich 400 Lehrer beworben, von Gefängnispädagogen bis Ivy-League-Professoren; 50 haben sie ausgewählt. Der öffentliche Launch ist für September 2012 geplant.
Wer nach der Highschool den Weg in die Selbstständigkeit wagt, muss hohe Hürden nehmen, höhere jedenfalls als bei den intellektuellen Trockenübungen, mit denen sich Studenten in diesem Alter normalerweise befassen. Der Alltag der Jungunternehmer mag unakademisch sein, aber er ist zweifellos äußerst anspruchsvoll: mit Geschäftspartnern und Investoren verhandeln, die juristischen Feinheiten einer Firmengründung verstehen, ein Team aufbauen, sich selbst organisieren. Die Lernkurven sind entsprechend steil.

Now he is working on a new idea: an Internet platform for school and university curricula. Students could learn a lot more, so the idea that if teachers in the class did not have to spend so much time on the recitation of knowledge. Tablo is a system that allows teachers to create digital lectures. Pupils and students can view them at home online. The classes will remain open for discussion and questions. For the test run, 400 teachers have applied from prison teachers to Ivy League professors, 50 have chosen. The public launch is planned for September 2012.Who dares to high school the way to self, must take high hurdles, in any case higher than in the dry intellectual exercises, which deal with students at this age normally. The everyday life of young entrepreneurs may be un-academic, but he is certainly extremely ambitious: to negotiate with business partners and investors to understand the legal niceties of founding a company, build a team to organize itself. The learning curves are correspondingly steep.
Danielle Strachman, Direktorin des Thiel Fellowships, war daher erstaunt, wie schnell sich die Stipendiaten entwickeln: "Sie haben bald gemerkt, dass es als Entrepreneur auch auf persönliche Qualitäten ankommt: zuhören, Wertschätzung zeigen, nicht nur nehmen, sondern auch zurückgeben."
Dennoch will mancher das College nicht ganz abschreiben. Ben Yu könnte sich vorstellen, irgendwann nach Harvard zurückzukehren: "Aber nur um des reinen Wissenserwerbs willen und erst, wenn ich finanziell unabhängig bin und die Kurswahl nicht von Karriereüberlegungen abhängig machen muss."
Selbst Dale Stephens glaubt, dass Colleges eine Zukunft haben. Hochschulen könnten durchaus so aufgebaut werden, sagt er, dass sie gute Lernerfahrungen für Studenten ermöglichen, nämlich als Treffpunkte und Ressourcen-Center: "Es gäbe keine Vorlesungen und Seminare mehr, aber Professoren, die Studenten beraten und betreuen." Er selbst, daran lässt er keinen Zweifel, will zu diesem Wandel beitragen, obwohl - oder gerade weil - er selbst das College geschmissen hat. -
Danielle Strachman, director of the Thiel Fellowship was therefore astonished to develop as quickly, the scholars: "They soon realized that as an entrepreneur and in personal qualities matter. Listening, appreciation show not only take but also give back"Nevertheless, some will not write off the college. Ben Yu could imagine at some point return to Harvard: "But just for the sake of pure knowledge acquisition, and only when I'm financially independent, and the course selection must not become dependent on career considerations."Even Dale Stephens believes that colleges have a future. Universities may well be built, he says that they make good learning experience for students, namely as a meeting place and resource center, "No more lectures and seminars, but professors, the students would provide advice and support." He himself, because he leaves no doubt will contribute to this change, even though - or precisely because - he has even thrown out of college. -